IPD als Projektmethode: Warum dein Marketing ohne dieses Wissen nicht funktioniert
- Jörg Appl
- 24. Jan.
- 10 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Feb.
Mit Integrated Project Delivery (IPD) setzt die Baubranche auf ein modernes, kollaboratives Modell, das Bauherren, Architekten und Bauleiter schon vor Projektbeginn an einen Tisch bringt. IPD steht für enge Zusammenarbeit, geteiltes Risiko und klare gemeinsame Ziele.
Doch welche Chancen und Hürden ergeben sich dabei für dein technisches Marketing und passende Angebote – sei es eine Software, ein Produkt oder eine Dienstleistung – aus der Sicht eines Ingenieurbüros, Bauunternehmens, Prüfingenieurs oder Zulieferers?
In diesem Blogbeitrag – Teil unserer Serie zum technischen Marketing in der Baubranche – zeigt "VON BAUPLÄNEN ZU ZIELGRUPPEN", wie du die Potenziale des IPD-Modells strategisch ausschöpfen kannst.
Der Beitrag knüpft an Themen an wie Design-Bid-Build, Design-Build, CMAR, Bullshit-Marketing und die Rolle von Fachplanern in der Baubranche.
Über die bereitgestellten Links kannst du tiefer in diese Aspekte eintauchen und wertvolle Impulse für deine Strategie gewinnen.
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Integrated Project Delivery (IPD) in der Baubranche: Ein Modell für Zusammenarbeit und Effizienz
Das Integrated Project Delivery (IPD), auf Deutsch Integrierte Projektabwicklung, ist ein Projektabwicklungsmodell, das auf enger Zusammenarbeit und der Möglichkeit gemeinsamer Zieldefinitionen der Projektbeteiligten beruht.
Im Unterschied zu traditionellen Methoden besteht im IPD-Modell das Potenzial, ein Team aus Bauherren, Architekten, Ingenieuren und Bauleitern bereits vor Projektbeginn zu bilden, das von Anfang an zusammenarbeitet und gemeinsam Verantwortung für den Projektverlauf übernehmen kann.
Dieses Modell kann eine optimierte Planung und Umsetzung unterstützen und eine faire Verteilung von Risiken und Anreizen zwischen den Beteiligten begünstigen. Während traditionelle Modelle wie Design-Bid-Build eine klare Trennung von Planung und Ausführung vorsehen, bietet das IPD-Modell die Möglichkeit, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen. Schlüsselakteure könnten frühzeitig in den Planungsprozess eingebunden werden, was unter anderem die gemeinsame Definition von Projektzielen, präzisere Kosten- und Zeitpläne sowie eine Abstimmung zur Minimierung von Risiken erleichtern kann.
Ein möglicher Bestandteil des IPD-Modells ist der gemeinsame Anreiz- und Gewinnpool. Solch ein Mechanismus könnte die Beteiligten für das Erreichen von Projektzielen, etwa der Einhaltung von Budget und Zeitplan oder qualitativ hochwertiger Arbeit, belohnen.
Gleichzeitig könnten Kostenüberschreitungen oder Verzögerungen gemeinsam getragen werden, was die Motivation und das Verantwortungsbewusstsein aller Parteien stärken könnte.

Im Vergleich zu Modellen wie CMAR, die eine Aufgabenteilung zwischen Construction Manager und Architekten beibehalten, eröffnet IPD die Möglichkeit einer engeren Verzahnung der Verantwortlichkeiten.
Die Expertise von Ingenieuren, Architekten, Bauunternehmen und weiteren Partnern könnte in einem integrierten Team gebündelt werden, das über alle Projektphasen hinweg zusammenarbeitet. Diese Form der Kollaboration kann die Risikobewertung sowie die Qualität und Effizienz der Bauausführung positiv beeinflussen.
Beispiel:
In einem großen Krankenhausbauprojekt in München wurde der IPD-Ansatz angewendet, um die Zusammenarbeit zwischen Bauunternehmen, Architekten und Ingenieuren zu optimieren. Alle Vertragspartner vereinbarten, dass der Projekterfolg an zwei zentralen Kriterien gemessen wird: Einhaltung des Budgets und pünktliche Fertigstellung.
Hierzu wurde ein gemeinsamer Anreiz- und Gewinnpool geschaffen, der aus 5 % des gesamten Projektbudgets bestand. Ersparnisse, die durch effizientes Arbeiten erzielt wurden, sowie zusätzliche Gewinne durch innovative Lösungen, wie z. B. die Einführung eines modularen Bauansatzes, wurden nach einem festgelegten Schlüssel verteilt:
50 % des Pools wurden gleichmäßig auf alle Hauptbeteiligten aufgeteilt, um die Grundbeteiligung zu honorieren.
30 % gingen an die Teams, die innovative Lösungen beisteuerten, wie ein Ingenieurbüro, das die Tragwerksplanung optimierte und so Materialkosten sparte.
20 % wurden an den Bauleiter und das Zulieferteam verteilt, die gemeinsam für die schnelle Beschaffung und Montage von Bauteilen sorgten.
Durch eine intensive Abstimmung der Beteiligten könnten nachhaltige und effiziente Lösungen entstehen, die das Projektrisiko reduzieren und den Erfolg fördern. Das IPD-Modell verdeutlicht das Potenzial der Baubranche, durch Kollaboration und innovative Ansätze Prozesse weiterzuentwickeln.
In den USA ist das IPD-Modell bereits weit verbreitet, insbesondere bei großen und komplexen Bauprojekten, da es eine frühzeitige Integration aller Parteien fördert und den Fokus auf Effizienz und Innovation legt.
In Deutschland hingegen wird IPD aktuell weniger genutzt, da die öffentliche Vergabepraxis noch stark durch das Bundesvergabegesetz (VgV) reguliert ist. Allerdings könnten die Vorteile in Bezug auf Risikominimierung und Projekterfolg das Modell auch hierzulande in Zukunft attraktiver machen.
Diese Unterschiede erfordern angepasste Marketingstrategien. Während in den USA die Betonung auf Partnerschaft, Flexibilität und Innovationskraft erfolgversprechend ist, sollten Anbieter in Deutschland vor allem auf Kostensicherheit, Prozessoptimierung und Risikominderung setzen, um potenzielle Kunden zu überzeugen.
Um IPD noch besser in die möglichen Marketingansätze einzuordnen, lohnt sich ein Blick auf andere etablierte Modelle.
Vergleich der Marketingansätze: CMAR vs. Design-Build vs. Design-Bid-Build vs. IPD
Der Hauptunterschied zwischen den Projektabwicklungsmethoden Design-Bid-Build (DBB), Design-Build (DB), Construction Manager at Risk (CMAR) und Integrated Project Delivery (IPD) liegt in der Gewichtung von Preis, Qualifikation, Zusammenarbeit und Risikoübernahme. Diese Unterschiede erfordern jeweils spezifische Marketingstrategien:
Design-Bid-Build (DBB):
Der Preis ist der entscheidende Faktor, und die Auswahl erfolgt in der Regel nach dem niedrigsten Angebot. Marketingstrategien sollten sich auf kostengünstige Lösungen konzentrieren, die den Preis minimieren und gleichzeitig Effizienz und Qualität sicherstellen.
Design-Build (DB):
Hier ist das beste Preis-Leistungs-Verhältnis entscheidend. Die Qualifikation des Auftragnehmers und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit spielen eine große Rolle. Marketingverantwortliche sollten integrierte Lösungen anbieten, die die Kommunikation und Kooperation zwischen den Projektbeteiligten verbessern und eine nahtlose Integration ermöglichen.
Construction Manager at Risk (CMAR):
Diese Methode zeichnet sich durch die Beauftragung eines Unternehmens aus, das sowohl in der Planungs- als auch in der Bauphase beratend und ausführend tätig ist. Der CMAR agiert als Partner des Bauherrn und übernimmt eine führende Rolle im Risikomanagement, während er gleichzeitig für die Einhaltung des Budgets und der Zeitpläne verantwortlich ist.
Marketingstrategien sollten Vertrauen in die Kompetenz des Unternehmens schaffen und die Vorteile der frühen Einbindung sowie die Fähigkeit, Risiken präzise zu managen, hervorheben.
Integrated Project Delivery (IPD):
Das IPD-Modell hebt sich durch seine kollaborative Struktur ab, bei der alle Projektbeteiligten – Bauherrn, Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen und Zulieferer – von Beginn an gemeinsam eingebunden werden. Hier stehen geteiltes Risiko, gemeinsame Ziele und Anreizsysteme im Fokus.
Marketingstrategien sollten betonen, wie Ihre Produkte, Dienstleistungen oder Technologien Kooperation fördern, Risiken minimieren und die Projektziele effizienter erreichen können. Anbieter können sich durch die Präsentation innovativer Lösungen profilieren, die zur Optimierung der Teamkommunikation und zur Maximierung des Projekterfolgs beitragen, wie etwa Tools für Building Information Modeling (BIM) oder Plattformen für Echtzeit-Datenmanagement.

Marketingbotschaften im Detail
Für Design-Bid-Build (DBB):
Fokussieren Sie sich auf kostengünstige, schnelle Lösungen, die den Preis niedrig halten und gleichzeitig die Anforderungen erfüllen. Marketingbotschaften sollten verdeutlichen, wie Ihre Produkte oder Dienstleistungen eine optimale Balance zwischen Preis und Qualität gewährleisten.
Für Design-Build (DB):
Betonen Sie integrierte Lösungen, die nicht nur den Preis optimieren, sondern auch die Zusammenarbeit und Kommunikation im Team verbessern. Ihre Marketingbotschaften sollten den Mehrwert Ihrer Lösung für das gesamte Projekt hervorheben, beispielsweise durch Zeitersparnis, Kosteneffizienz und nahtlose Integration aller Beteiligten.
Für Construction Manager at Risk (CMAR):
Heben Sie hervor, wie Ihr Unternehmen als zentraler Partner und Koordinator den Projekterfolg sicherstellt. Betonen Sie Ihre Erfahrung im Risikomanagement, in der Erstellung präziser Kostenschätzungen und in der effektiven Zusammenarbeit mit Bauherrn, Architekten und Ingenieuren. Ihre Marketingbotschaften sollten zeigen, wie Ihr Unternehmen Risiken identifiziert, bewertet und minimiert, dabei Kostensicherheit schafft und Konflikte bereits in der Planungsphase löst.
Für Integrated Project Delivery (IPD):
Heben Sie hervor, wie Ihre Lösungen die Zusammenarbeit und Transparenz fördern, indem sie beispielsweise Daten in Echtzeit bereitstellen, Anreizsysteme unterstützen oder die Kommunikation zwischen allen Beteiligten erleichtern. Marketingbotschaften sollten den Mehrwert eines ganzheitlichen Ansatzes unterstreichen, wie etwa die Steigerung der Effizienz, Optimierung von Kosten und Zeitplänen und die Verbesserung der Qualität durch eine stärkere Kooperation zwischen den Teams. Anbieter sollten betonen, wie ihre Produkte oder Dienstleistungen dazu beitragen, Risiken frühzeitig zu identifizieren und die Projektziele als Gemeinschaft zu erreichen.
Differenzierungsstrategien für Marketingverantwortliche im IPD-Modell (Integrated Project Delivery)
Das IPD-Modell verlangt von Marketingverantwortlichen eine klare Positionierung, da der Fokus auf Zusammenarbeit, Innovation und gemeinschaftlichem Erfolg liegt. Anbieter können sich durch den Mehrwert ihrer Produkte, Software oder Dienstleistungen sowie ihre Fähigkeit, die Zusammenarbeit zu fördern, differenzieren.
Hochwertige Anbieter:
Marketingverantwortliche, die hochwertige Produkte, Software oder Dienstleistungen vertreten, können im IPD-Modell durch die Betonung von Innovation, langfristigem Nutzen und Integration punkten:
Ingenieurbüros:
Ein Ingenieurbüro könnte den Mehrwert einer Planungssoftware hervorheben, die Teamzusammenarbeit und Datenintegration unterstützt. Im IPD-Modell wird die Projektplanung stark durch den Austausch zwischen verschiedenen Akteuren geprägt. Eine Software, die präzisere Berechnungen liefert und gleichzeitig die Transparenz in der Planung erhöht, könnte entscheidend sein. Beispiele aus früheren Projekten, bei denen eine Software zur Reduktion von Nacharbeiten oder zur Zeitoptimierung beigetragen hat, sind überzeugend.
Bauunternehmen:
Ein Bauunternehmen könnte seine Stärke in der Prozesskoordination und Qualitätssicherung betonen. Die Fähigkeit, durch innovative Technologien wie BIM-Lösungen (Building Information Modeling) die Zusammenarbeit zu fördern, kann als Schlüsselfaktor hervorgehoben werden. Storytelling über Projekte, bei denen durch optimierte Planung und gemeinschaftliche Problemlösung erhebliche Einsparungen erzielt wurden, wirkt überzeugend.
Zulieferer:
Ein Zulieferer hochwertiger Materialien kann sich durch die Bereitstellung von Produkten profilieren, die eine reibungslosere Zusammenarbeit ermöglichen. Materialien, die sich einfach in den Gesamtplan integrieren lassen, oder solche, die die Nachhaltigkeitsziele des Projekts fördern, sind besonders relevant. Zertifikate und positive Berichte aus IPD-Projekten, die von der nahtlosen Abstimmung zwischen Planung, Lieferung und Verwendung zeugen, schaffen Vertrauen.
Zusätzliche Leistungen wie Workshops zur Optimierung der Zusammenarbeit, Beratung zu nachhaltigen Lösungen oder Schulungen für den Einsatz von Produkten könnten den Unterschied ausmachen. Storytelling-Ansätze, die den Erfolg von IPD-Projekten durch Ihre Lösungen zeigen, stärken Ihre Marke langfristig.
Kostenbewusste Anbieter:
Auch kostenbewusste Anbieter können im IPD-Modell punkten, indem sie Effizienz und Flexibilität betonen:
Ingenieurbüros:
Ingenieurbüros mit Fokus auf kosteneffiziente Lösungen könnten standardisierte Planungsansätze oder Softwarelösungen mit geringer Einstiegshürde anbieten, die kleine und mittelgroße Projekte effizient unterstützen. Der Fokus könnte auf Tools liegen, die das Teilen von Daten und die Echtzeit-Kommunikation erleichtern, um schnelle und präzise Entscheidungen zu ermöglichen.
Bauunternehmen:
Ein Bauunternehmen könnte sich durch die Fähigkeit zur Einhaltung von Zeit- und Kostenrahmen profilieren. Marketingbotschaften könnten hervorheben, wie durch optimierte Prozesse, schlanke Teams und vorausschauendes Risikomanagement Synergien im Team entstehen. Erfolgsberichte, die die pünktliche Fertigstellung und Kostensicherheit in IPD-Projekten belegen, wären ein wichtiges Argument.
Zulieferer:
Ein Zulieferer mit kostengünstigen Materialien könnte den Fokus auf Flexibilität und die Einhaltung von Standards legen. Produkte, die sich einfach an die Anforderungen des Teams anpassen lassen, sowie Mengenrabatte oder kurze Lieferzeiten können hier zentrale Verkaufsargumente sein. Fallstudien, die zeigen, wie die Produkte in IPD-Projekten erfolgreich genutzt wurden, schaffen Vertrauen.
Zusätzlich könnten Anbieter kosteneffizienter Lösungen durch Transparenz in der Kommunikation, flexible Preisstrukturen und klare Risikomanagementansätze punkten. Kunden sollten verstehen, wie Ihre Lösungen nicht nur das Budget schonen, sondern auch den Projekterfolg in einem kollaborativen Umfeld unterstützen.
Fazit
Das IPD-Modell (Integrated Project Delivery) hat sich als eine innovative und kollaborative Alternative zu traditionellen Projektabwicklungsmethoden etabliert. Für Marketingverantwortliche in der Baubranche ist es entscheidend, die Besonderheiten dieses Modells zu verstehen und ihre Angebote so auszurichten, dass sie die gemeinsamen Ziele und Bedürfnisse aller Projektbeteiligten adressieren.
Im Gegensatz zur klassischen Design-Bid-Build-Methode, bei der der niedrigste Preis oft das Hauptauswahlkriterium ist, zielt das IPD-Modell auf eine enge Zusammenarbeit und geteilte Verantwortung ab. Durch die frühzeitige Einbindung aller Akteure – von Bauherren über Architekten und Ingenieure bis hin zu Zulieferern – werden Risiken besser verteilt und frühzeitig erkannt. Anreizsysteme wie Gewinnpools sorgen dafür, dass alle Parteien gleichermaßen motiviert sind, Kosten zu kontrollieren, Effizienz zu steigern und die Qualität zu sichern.
Erfolgswahrscheinlichkeit höherpreisiger Anbieter im IPD-Modell
Im IPD-Modell profitieren Anbieter hochwertiger Produkte oder Dienstleistungen von der stärkeren Gewichtung auf Zusammenarbeit, Innovation und Mehrwert. Bauherren und Projektteams wählen bevorzugt Partner aus, die durch nachgewiesene Erfahrung, technische Kompetenz und die Fähigkeit, Mehrwert zu schaffen, überzeugen.
Studien aus vergleichbaren Projekten zeigen, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit für höherpreisige Anbieter im IPD-Modell bei etwa 40–60 % liegt, da Kriterien wie Qualität, Prozessoptimierung und Nachhaltigkeit ausschlaggebend sind. Im Vergleich dazu fallen die Erfolgschancen in preisfokussierten Modellen wie Design-Bid-Build oft auf 10–20 %. Diese Zahlen verdeutlichen, dass im IPD-Modell der Fokus auf den langfristigen Nutzen und die Fähigkeit zur gemeinsamen Problemlösung gelegt wird, was insbesondere für Anbieter mit innovativen und qualitativ hochwertigen Lösungen von Vorteil ist.
Quellen:
American Institute of Architects (AIA): IPD Case Studies Report, 2021
Dodge Data & Analytics: Collaborative Project Delivery Models in North America, 2020
McKinsey & Company: The Next Normal in Construction, 2020
Fragen, die dein Marketing-Know-how in der Baubranche auf das nächste Level heben!
Frage 1
Ein Ingenieurbüro möchte sich an einem IPD-Projekt beteiligen. Welche der folgenden Maßnahmen ist entscheidend, um die eigenen Leistungen erfolgreich in den integrierten Planungsprozess einzubringen?
A. Entwicklung von Lösungen, die allein auf Kostensenkung in der Ausführungsphase fokussiert sind
B. Präsentation von Projektreferenzen, die die Fähigkeit zur Innovationsförderung und interdisziplinären Zusammenarbeit belegen
C. Konzentration auf die Minimierung der eigenen Haftungsrisiken, unabhängig von den Projektzielen
D. Hervorheben der internen Effizienzprozesse, ohne diese in den Kontext der Teamarbeit zu stellen
Richtige Antwort:
B. Präsentation von Projektreferenzen, die die Fähigkeit zur Innovationsförderung und interdisziplinären Zusammenarbeit belegen
Erläuterung:
Im IPD-Modell sind interdisziplinäre Zusammenarbeit und Innovation entscheidend. Die Fähigkeit, flexibel auf Teamdynamiken einzugehen und mit kreativen Lösungen zur Zielerreichung beizutragen, ist ein Schlüsselfaktor, der die Projekterfolgsaussichten verbessert. Reine Kostenorientierung (wie in A) oder Isolation (wie in D) sind im IPD-Kontext hinderlich.
Frage 2
Warum könnte ein Bauunternehmen, das sich an einem IPD-Projekt beteiligt, mit einer Strategie scheitern, die auf die strikte Durchsetzung der eigenen Prioritäten fokussiert ist?
A. Weil das IPD-Modell ein geringeres Budget zur Verfügung stellt
B. Weil IPD eine Hierarchie zwischen Bauunternehmen und Architekten voraussetzt
C. Weil das IPD-Modell auf gemeinsamen Zielen, geteilter Verantwortung und Anreizsystemen basiert, die eine isolierte Positionierung verhindern
D. Weil Bauunternehmen im IPD-Modell weniger Verantwortung tragen als im Design-Bid-Build-Modell
Richtige Antwort:
C. Weil das IPD-Modell auf gemeinsamen Zielen, geteilter Verantwortung und Anreizsystemen basiert, die eine isolierte Positionierung verhindern
Erläuterung:
Im IPD-Modell zählt die Fähigkeit, Verantwortung zu teilen und flexibel auf Projektanforderungen einzugehen. Eine Strategie, die nur eigene Prioritäten verfolgt, untergräbt die kollaborative Natur des Modells und schadet dem Gesamterfolg.
Frage 3
Welcher der folgenden Marketingansätze sollte ein Zulieferer in einem IPD-Projekt unbedingt vermeiden, um seinen Erfolg nicht zu gefährden?
A. Betonung der Innovationskraft und Integration der Materialien in die Gesamtplanung
B. Angebot von Materialien, die kurzfristige Einsparungen ermöglichen, jedoch langfristig höhere Wartungskosten verursachen
C. Förderung der Zusammenarbeit durch flexible Lieferzeiten und individuelle Anpassungen
D. Verweis auf Projekte, bei denen das Team durch die Zulieferprodukte Kosteneinsparungen erzielen konnte
Richtige Antwort:
B. Angebot von Materialien, die kurzfristige Einsparungen ermöglichen, jedoch langfristig höhere Wartungskosten verursachen
Erläuterung:
Das IPD-Modell zielt auf langfristige Effizienz und Nachhaltigkeit ab. Materialien, die nur kurzfristige Vorteile bieten, widersprechen diesem Ansatz und können das Vertrauen der Projektpartner beschädigen. Anbieter sollten Produkte anbieten, die sowohl im Bauprozess als auch langfristig einen Mehrwert schaffen.
Fallbeispiel: Marketingansatz, den Auftragnehmer vermeiden sollten
Ein Bauunternehmen möchte sich als Partner für ein IPD-Projekt bewerben und hebt in seiner Marketingkampagne Folgendes hervor:
"Unsere Erfahrung liegt in der Einhaltung von Budgets durch strikte Kontrolle und Minimierung von Kommunikationsaufwand mit anderen Beteiligten."
"Wir garantieren eine isolierte Bearbeitung unseres Aufgabenbereichs, um maximale Effizienz in unseren Prozessen sicherzustellen."
"Unser Fokus liegt auf der Minimierung des Preises ohne Rücksicht auf zusätzliche Projektziele wie Nachhaltigkeit oder Innovation."
Warum ist dieser Ansatz falsch?
Isolation statt Zusammenarbeit: Das IPD-Modell setzt auf enge Kooperation und geteilte Verantwortung. Eine Strategie, die bewusst den Kontakt mit anderen Beteiligten minimiert, ist kontraproduktiv und schadet der Teamdynamik.
Kurzfristiger Fokus: Während Preisreduktion in Modellen wie Design-Bid-Build ein entscheidender Faktor ist, zielt IPD auf langfristige Werte wie Nachhaltigkeit, Qualität und Effizienz ab.
Fehlender Innovationsansatz: Das Ignorieren von Innovation und gemeinsamer Problemlösung widerspricht der Philosophie des IPD-Modells, bei dem kreative Lösungen aktiv gefördert werden.
Frage 4
Welche Hauptprobleme hat der oben beschriebene Marketingansatz des Bauunternehmens in Bezug auf das IPD-Modell?
A. Er berücksichtigt keine spezifischen Anforderungen des Bundesvergabegesetzes (VgV)
B. Er widerspricht den Grundprinzipien des IPD-Modells wie Zusammenarbeit, Innovationsförderung und Nachhaltigkeit
C. Er ist zu stark auf die Integration mit anderen Partnern fokussiert
D. Er verzichtet auf eine klare Trennung von Planung und Ausführung
Richtige Antwort:
B. Er widerspricht den Grundprinzipien des IPD-Modells wie Zusammenarbeit, Innovationsförderung und Nachhaltigkeit
Erläuterung:
Der Ansatz betont Isolation und kurzfristige Kosteneinsparungen und ignoriert die kollaborative und langfristige Ausrichtung des IPD-Modells. Nachhaltigkeit und Innovation werden vernachlässigt, was das Unternehmen unattraktiv für potenzielle Partner macht.
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